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''ich glaube so wies es ist, ist es für dich ganz gut, oder?''

die psychologin mit der ich mich jede vier wochen treffe sitzt gegenüber vor mir mit ihrem kugelschreiber und einem blatt papier, es sieht so aus als ob sie jedes einzelne wort das ich ihr zusage aufschreibt, jedes noch so unwichtige wort! ich habe es mir bereits auf der weißen couch mit den vielen kissen gemütlich gemacht, rechts und links von mir sind zwei stühle. leer. ich schaue auf den boden, an die wand, an die decke, auf die schränke, ich schaue die vielen pflanzen an und die fenster, aber nicht sie. ich kenne viele leute die angst haben durchzudrehen, viele die nicht krank werden möchten, psychisch wie physisch. sie wollen gesund sein! doch ich? möchte ich überhaupt gesund sein? wie kann man gesund überhaupt definieren? wie fühlt es sich an gesund zusein? glücklich zusein? mit sich selber zufrieden zusein? ich weis das sie recht hat, ich verstecke mich hinter meinen krankheiten, ich finde es gut so wie es ist, ich möchte nicht gesund sein. ich möchte keinen schritt in das ungewisse wagen, was wenn es mir nicht gefällt? wenn ich überhaupt nicht glücklich werden kann? ''eigentlich schon, ich denke ohne das ganze wäre ich nichts''.

3 Kommentare:

  1. Schön geschrieben?
    Da schreibt jemand über seine Gefühle, über seine "Identitätskrise" - und die Reaktion darauf ist: "Schön geschrieben <3"? Plus natürlich der Werbung in eigener Sache.
    Aber vermutlich ist das auch wieder nur einer der Kanidaten, die willkürlich irgendwelche Blogs durchfrühstücken, diese nicht einmal lesen, sondern nur ihre Werbung verbreiten wollen.

    Taktlos.


    Zum Beitrag:
    Das ist in der Tat bei vielen ein großes Problem - du bist in dieser Hinsicht also nicht allein.
    Viele sind bei dem Gedanken "normal/glücklich" zu sein, derart verunsichert, dass sie sich umso in die Krankheit flüchten.
    Man hat gegenüber der Krankheit eine derartige Akzeptanz entwickelt, zumal sie dominant den Alltag prägt, dass es nicht mehr nur eine Krankheit ist - man akzeptiert es als Teil der eigenen Person.
    Man erlebt es als etwas, das man kennt, das "dazu gehört, sodass es eine Konstante bildet, an der man sich festhalten kann.
    Man fängt an zu glauben, dass es im Grunde einen als Person ausmacht, man identifiziert sich damit als Person.
    Da stellt sich natürlich die Frage: Was passiert, wenn ich loslassen muss? Gehört das nicht zu mir? Bin ich das dann noch?
    Die Unsicherheit, die diese Fragen auslösen, ist immens.

    Wie du selbst beschrieben hast, wüsstest du gar nicht, was zu tun ist, wenn du glücklich wärst.

    An dieser Stelle musst du eben mit deiner Therapeutin diese Unsicherheit nach und nach abbauen - um letztlich erkennen zu können:
    Ich brauche keine Krankheit um ich sein zu können.

    Das wird nicht von heute auf morgen passieren. Aber du hast die Möglichkeit daran nach und nach zu arbeiten - bis du den Punkt erreicht hast, wo du versuchen möchtest loszulassen.

    Ich wünsche dir viel Glück, Kraft und Mut für diesen Weg.

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    1. vielen vielen dank, es ist wirklich schön das du mich verstehst. und ich hoffe auch dass ich irgendwann dazu bereit bin loszulassen und versuche glücklich zuwerden!

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